Eine Weinbergfahrt die ist lustig, eine Weinbergfahrt die ist schön…
Das dachten sich auch die Mitglieder/innen des Schützenvereins, als sie am 23.September um 11:00Uhr mit dem Bus in Richtung Nierstein aufbrachen. Schon auf der Hinfahrt war die Stimmung ausgelassen. Kaum in Nierstein angekommen, ging es bei bestem Wetter mit dem Planwagen ab in die Weinberge. Mit an Bord verschieden Weinsorten zum Probieren und "verlieben". Schnell war der "Lieblingstropfen" gefunden. Die Gläschen wieder zu befüllen war jedoch eine Herausforderung, was außer Frage am Geruckel und Gezuckel des ziehenden Traktors lag und nicht an der bereits verköstigten Weinmenge. Da zu dieser Zeit die Weinlese im vollen Gange war, durfte eine kleine Kostprobe der süßen Trauben nicht fehlen. Gastgeber Mathias Happel sorgte für reichlich Nachschub und gab Einblicke in die Kunst und Tücken des Weinbaus. Man könnte diesen Ausflug also auch ohne Probleme als "Studienreise" bezeichnen. Mit Gesang und Gelächter (zur Freude der Erntehelfer und Wanderer) ging es dann zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Rhein. "Weck, Worscht un Woi" ließen an diesem Tag die Herzen der Schützen höherschlagen. Mit Sonnenstrahlen im Gesicht, das Weinglas in der einen, die Fleischwurst in der anderen Hand genossen die Reisenden die spektakuläre Aussicht und atemberaubende "Weite". "Ich könnte grade mal hier sitzenbleiben" gaben einige Mitfahrende zufrieden von sich. Als das Kommando "Aufsitzen" ertönte, sprangen die Schützen jedoch alle freudig auf und nahmen wieder ihre Plätze auf dem Planwagen ein, denn die Reise war noch lange nicht vorbei. Nachdem der Weinbestand geprüft und neu verteilt wurde ging es auch schon weiter durch die idyllische Landschaft. Linksrum, rechtsrum, vorwärts, rückwärts, jede Richtung war dabei. Nach insgesamt vier Stunden und bei ausgelassener Stimmung kam das Gefährt mitsamt Schützenverein unbeschadet wieder am heimischen Hof von Mathias Happel an. Eine Sensation bahnte sich an: Rennerod hat zwar bekanntlich keine Weinberge aber zur Überraschung aller seit diesem Tag eine Weinkönigin. Still und leise organisierte Gerd Melchiori und Gefolge die Verleihung dieses Titels, wofür Doris Müller in Windeseile einen wunderschönen Kranz aus Weinästen zauberte. Verliehen wurde dieser an Steffi Schürg, die vollkommen überwältigt und gerührt war von dieser liebevollen Geste. Im Schützenverein erlebt man was! Und es ging auch sofort munter weiter. Denn wer trinkt, der muss auch essen, so ist das schon immer gewesen. Also erwartete gegen 18:00 Uhr die "Weinliebhaber" vorzüglicher Spießbraten und eine Vielzahl köstlicher Salate zubereitet mit viel Liebe und Geschick durch die Hausherrin. Das bekannte "gefräßige Schweigen" wirkte nach all dem Lachen und Gesang fast schon ungewohnt und hielt auch nicht lange an. Immer wieder wurde zum Ausdruck gebracht, um welch einen schönen Ausflug es sich handelte und wie herrlich dieser Tag gewesen sei. Aber wie das so mit schönen Dingen ist: irgendwann ist ein Ende in Sicht. Bevor die Heimreise angetreten wurde, bedankte sich der 1.Vorsitzende Gerd Melchiori herzlich für all die Bemühungen von Mathias Happel und seiner Familie. "Wir haben uns hier bei euch sehr wohlgefühlt. Ihr habt uns einen grandiosen Ausflug bereitet". Einige Mitglieder ließen es sich nicht nehmen Mathias selbst zu danken, wodurch sich die Abfahrt etwas verzögerte. Für die Heimreise konnten noch eine schöne Anzahl "angebrochener" Weinflaschen organisiert werden, nur um sicher zu gehen, dass die guten Tropfen nicht "schlecht" werden. Rundherum zufrieden, müde und mit einem breiten Lächeln im Gesicht kehrten die Schützen zurück in ihre Heimat. Der ein oder andere vielleicht in Gedanken versunken immer noch auf der Aussichtsplattform in der Sonne sitzend mit Blick auf den Rhein und umgeben von guten Freunden.
Text: Steffi Schürg, Fotos: Vereinsmitglieder